Atmosphäre

Espresso Europe Rudolf Vorderegger, Wien, Lucca Chmel (1952)

Aber alle diese Feinheiten, bestimmt, die Dauer des Bauwerks zu sichern, waren eine Kleinigkeit im Verhältnis zu denen, die er gebrauchte, wenn es sich darum handelte, die Erregungen und Schwingungen vorzubereiten, die in der Seele des künftigen Betrachters seines Werkes entstehen sollten.

Paul Valéry

Galvez House Foto: Hiroshi Sugimoto (2002)

Heilig-Kreuz-Kriche Josef Lehmbrock, Düsseldorf, 1958

U-House Toyo Ito, Tokyo, 1976

Philippe Petit balances as he walks between the World Trade Center

Artigas House João Batista Vilanova Artigas, São Paulo, Brazil, 1949, Foto: Pedro Kok

Serpentine Gallery Pavillon Peter Zumthor, London, 2011

Luis Barragán im Innenhof der Acequia in der Alhambra Granada, Spanien, 1924

Lichtung Thomas Demand, 2003

Terasse Thomas Demand, 1998

Silvertop John Lautner, Los Angeles, 1980, Foto: Julius Shulman

Sammlung Goetz Herzog & de Meuron, München, 1991–92

Residence that resembles a very small forest Junya Ishigami

Katsura Villa-Hauptgebäude 17. Jhdt., Foto: Ishimoto Yasuhiro

Der Begriff der Atmosphäre stört den Architektur-Diskurs – er verfolgt diejenigen, die versuchen, ihm zu entkommen, und entgeht denjenigen, die ihm hinterherjagen.

Siegfrid Giedion in: Raum, Zeit, Architektur

Le Mistral Charles Harbutt, Aboard Le Mistral, France, 1975

Wiener Staatsoper (Wiederaufbau) Erich Boltenstern, Wien, nach 1945, Foto: Lucca Chmel

House Cap Ferret Lacaton&Vassal, Cap Ferret, France, 1998, Foto: Philippe Ruault

Room in Brooklyn Edward Hopper, 1932

Tlalpan Chapel Foto: Hiroshi Sugimoto (2002)

Heustadl Bernhard Fuchs, Neuschlag, 2009

On the Flathead River near Glacier National Park, Montana

Österreichische Nationalbank Linz Erich Boltenstein, Eugen Wachberger, Linz, Foto: Lucca Chmel (1953)

Joseph Eichler Company one of over 11,000 homes, California, 1950–1974

Foto: Roloff Beny

Row house – small environments around Junya Ishigami

Cloudscape Tetsuo Kondo, Biennale Venedig, 2010

Residence that resembles a very small forest Junya Ishigami

Hauptschule Paznaun Noldin&Noldin, Kappl, Österreich, 2004, Foto: Margherita Spiluttini

More images

Atmosphäre als Gegenstand der Architektur

»Denn es ist die Beweglichkeit und Unberechenbarkeit jener winziger Wirklichkeiten, die dem Menschen Freiheit verschafft und die das Neue zumindest potentiell ermöglicht.«

Olafur Eliasson: Visionäre Ereignisse

Raum war schon immer Thema der Architektur. Heute, jenseits der Moderne, thematisiert die Architektur den Raum in einer anderen und umfassenderen Weise. Sie macht die Erzeugung von Atmosphären zu ihrem Anliegen.

Räume sind mehr als nur gebaut. Sie schaffen Wirklichkeiten, bilden Hierarchien ab, eröffnen und behindern gesellschaftliche Beziehungen, zeigen oder verdichten Funktionen, stiften Atmosphären oder verunmöglichen das Gefühl der Zugehörigkeit. Die Kraft von Räumen für Gesellschaft und Kultur gewinnt dadurch an Relevanz, die Architektur an neuer gestalterischer Verantwortung.

Ziel ist es, den uns täglich umgebenden Räumen, die ohne unser bewusstes Zutun existieren, Beachtung zu schenken und uns davon zu entfernen, dass Architektur immer und ausschließlich gebaut und funktionell sein muss.

Die ausgewählten Arbeiten sind einerseits von ihren jeweiligen speziellen Interessen bestimmt, andererseits bilden sie ein vielfältiges Bild einer doch nur bruchstückhaft zu erfassenden Auseinandersetzung mit dem Thema der Atmosphäre.

Kuration: Anna Wolf
Kunstuniversität Linz